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Geschrieben von Leopold Rechberger   
Die Imkerei besitzt in Österreich eine lange Tradition. Im Jahre 1775 erließ Kaiserin Maria Theresia erstmals ein eigenes Gesetz, mit dem die Bienenzucht von Zehent und landesfürstlichen Abgaben befreit und für Bienenstöcke auch eine Maut eingehoben werden durfte. Mitte des vorigen Jahrhunderts, im Jahre 1851, wurde von der landwirtschaftlichen Gesellschaft in Wien eine "Sektion der Bienenzucht" errichtet und im Jahre 1923 die Österreichische Imkergenossenschaft gegründet. Wenn auch keine schriftlichen Aufzeichnungen existieren, so kann doch mit großer Wahrscheinlichkeit angenommen werden, das in unser Gegend ebenfalls schon sehr früh die Imkerei betrieben wurde.

Gründung Ortsgruppe St. Martin - Kleinzell - Neuhaus - Niederwaldkirchen:

Aus einem Brief, an die Zentralleitung des oberösterreichischen Bienenzuchtvereins geht hervor, das am 13. Februar 1927 die Bienenzüchter von St. Martin, Kleinzell, Neuhaus und Niederwaldkirchen im Fischers Gasthaus am Bahnhof Neuhaus- Niederwaldkirchen zur Gründung einer Bienenzüchter Ortsgruppe versammelt haben. Als Obmann wurde Anton Fuß, Bahnhofvorstand in Neuhaus-Niederwaldkirchen, gewählt. Aus St. Martin konnten 12 Personen dem Bienenverein beitreten.

Da aber die meisten Mitglieder aus Kleinzell waren, wurde bei der Versammlung am 1. April 1929 der Antrag gestellt, in Kleinzell eine eigene Ortsgruppe zu bilden. Dieser wurde jedoch von der Ortsgruppe St. Martin wegen zu geringer Mitgliederzahl und der bisherigen guten Zusammenarbeit eifrigst bekämpft. Schließlich wurde einer Umbenennung von Ortsgruppe St. Martin auf Ortsgruppe Kleinzell zugestimmt. Weiter wurde vereinbart, dass die Funktionäre aus Kleinzell und dessen Stellvertreter aus St. Martin zu stellen sind. Beide Ortsgruppen hatten zusammen 56 Mitglieder.

Laut Protokoll vom 8. März 1931wurde im Gasthaus Rudolf Riepl (Brausen) durch Obm. Stellv. Herrn Anton Fuß der Antrag auf Trennung der Ortsgruppen gestellt. Auch dem Antrag auf Vermögensteilung wurde zugestimmt. Dem Kassier aus St. Martin, Herrn Franz Wöss, wurde der Betrag von 65,35 Schilling ausbezahlt. Das wären auf die heutige Währung umgerechnet ein Wert von ca. 230€.

Gründung Ortsgruppe St. Martin:

Am Ostermontag dem 6. April 1931 fand die Gründungsversammlung der Ortsgruppe St. Martin im Mühlkreis im Gasthaus Schraml (Braugasthaus) statt. Dem neuen Verein traten 34 Mitglieder bei, die ca. 150 Bienenvölker betreuten.

Infolge geänderter politischer Verhältnisse wurde die Ortsgruppe im Jahre 1939- 1948 als "Ortsgruppe St. Martin - Reichsfachgruppe Imker" in der Landesfachgruppe Donauland geführt.

Die Jahre 1934- 1948 waren geprägt durch große Verluste an Bienenvölkern, da ein Mangel an Zucker herrschte und die Imker nicht beliefert werden konnten. Im Jahre 1946 wurden von 28 Imkern 280 Völker eingewintert, aber nur 110 Völker überlebten diesen Winter.

In den darauffolgenden Jahren stieg die Zahl der Mitglieder.
Im Jahr 1957 waren 47 Imker Mitglied im Verein St. Martin und betreuten ca. 255 Völker.

Ein großes Problem bereitet der Imkerei, seit den 80er Jahren, die Bedrohung der Varroa Milbe. Für die Bekämpfung wird den Imkern viel Zeit und Fachwissen aberverlangt. Die Varroa ist ein Parasit, welcher sich in der Bienenbrut einnistet und vermehrt. Dadurch stirbt die Brut ab oder es werden unterentwickelte Bienen geboren. Mit dem heutigen Wissen um die Varroabekämpfung haben wir den Parasiten gut im Griff.

Im Jahre 2004 hat der Imkerverein 28 Mitglieder mit ca. 180 Bienenvölker.
Eine Vielfalt von Produkten wird von den Imkern aus St. Martin angeboten: Blütenhonig, Cremehonig, Waldhonig, Blütenpollen, Propolis als Tinktur oder Creme, Bienenwachskerzen, Ableger (kleine Bienenvölker), Schwärme und Zuchtköniginnen.

Der Imkerverein wurde bis 2004 von folgenden Personen geführt:

Obmann:Herbert Radler Windischberg 1
Obmann Stv.: Gottfried Maureder Lanzersdorf 37
Kassier:Franz LugerBräustraße 3
Schriftführer: Erwin EderMahring 15

Der Vorstand des Imkervereins ab 2005:
Obmann: Leopold Rechberger Oberhart 18
Obmann Stv.: Gottfried Maureder Lanzersdorf 37
Kassier: Franz Luger Bräustraße 3
Schriftführer: Andreas Luger Aubachweg 12

In der Hoffnung, dass der Imkerverein St. Martin auch weiterhin bestehen bleibt und neue Mitglieder gewinnen kann, freuen sich der Vorstand und der Verfasser dieses Artikels

Leopold Rechberger.

 

 

 
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